Nach meinem Zählvermögen der fünfte Auftritt auf dieser Bühne. Wir haben die Gothaner bisher in unzähligen Begegnungen kennengelernt als einerseits zunächst sehr reserviertes Publikum, andererseits – einmal überzeugt – als sehr, ähm, kooperativ, was die Party angeht. Die Erwartungen an den Abend sind also gemischt.
Der Glocke vom Rock-Inn hat doch tatsächlich einen extra Koch für uns organisiert, der uns eine absolut superleckere chinesische Ente zusammenkocht mit Reisnudeln und mit perfekt dosierter zarter Schärfe. Dankedankedanke nochmal! Wir sind normal mit ner Bockwurscht glücklich! Ein sehr schöner Start in die Nacht. Und dann – der Blick aus dem Band-Ruheraum-Bereich (hier „Backbar“ weil hinterm Tresen) in den Veranstaltungsraum – das ist ja schon locker gefüllt! Das hatten wir hier noch nie? Wasn los? Ham die alle plötzlich die überragende Qualität von Crayfish erkannt? Wäre ja löblich. Wir müssen los. Das Ganze beginnt etwas zäh, wenn man von der Frequenz vor der Bühne und von der Anzahl Bewegungswilliger ausgeht. Nach und nach jedoch entwickelt sich der Bühnenvorplatz vom Zustand gähnender Leere zu einem Ort anständigen Gewurschtels. Um 12! Heute ist ein besonderer Tag, denn wir können Anneroses Tochter zum glücklich erreichten Geburtstag beglücksingen. Zu diesem Zweck intonieren wir einen Uralt-Hit von AC/DC namens „Happy Birthday To You“. Mitten im Set schenkt mir dann einer der vor der Bühne hottenden seine AC/DC-Kette – das Wertvollste was er von AC/DC besitzt. Ich will das nicht annehmen, muß aber. Ich soll sie auch sofort umtun. Ich mach ihm aber klar, daß – wenn ich mit meim Astralkörper schlenkere, das schwere Ding mein Antlitz beschädigt. Nun soll ich sie wenigstens als Glücksgbringer behalten. Heute hat’s schonmal geholfen. Zumindest wir haben das Rock Inn bisher noch nie so schön füllen können. Nach einem kleinen Absack-Bier (ok, zwei) ist der Abend auch schon wieder rum. Wir sehn uns zum Bandstand! Und der F und der Friseur gingen Spiegelei essen.