Das Ullis Billard (Kampf dem Apostroph!!!) liegt recht versteckt inmitten verschiedener Brachen um Hof. Wir verfehlen es zunächst ebendeshalb und nehmen den Umweg durch Hof-Zentrum.
Wie und ob hier jemand herfindet ist interessant und fraglich. Aber die Hofer sind scheinbar alle Auskenner. Schreck zwei: Das Etablissement befindet sich im zweiten Obergeschoss und hat keinen Aufzug! Wir müssen also die zwei Tonnen Equipment die schmale silberne Wendeltreppe hinauf bis in den Turm tragen (das ist jetzt nur ganz leicht übertrieben).
Danach machen wir normalerweise einen Tag Pause. Aber oben werden wir sehr gut entschädigt mit fränkischem Bier aus großen Gläsern. In so einer kleinen Gaststätte haben wir schon lange nicht mehr gespielt. Wir passen gerade so auf die Bühne. Die Biergläser passen leider nicht mehr mit hin. Der Ton ist schnell gemacht, und wir können uns dem Catering widmen. Es gibt eine große Schüssel lecker Kartoffelsalat und eine zweite große Schüssel voller Schnitzel!! Schmatzi goodie und sehr gehaltvoll, indeed.
Dann beginnen wir und zupfen einen flotten Darm. Aber zunächst ist das Auditorium noch sehr klein und scheu. Ich habe inzwischen entdeckt, daß es hier Hefeweizen vom Fass gibt (natürlich – wir sind ja in Franken) – lecki lecki. Gefährlich! Und so nimmt der Abend seinen Lauf. Und siehe – was ist das??? Diese Franken sind gut drauf! Die werden immer besser drauf! Die FEIERN! Unglaublich, was so eine Handvoll Leute für eine Stimmung fabrizieren kann! Sogar die Mitsingspiele von High Voltage klappen besser als vor so manchem vollen Saal. Nur eins ist seltsam. Die Stücke vom neuen Album scheint keiner zu kennen !?!?! Wir spielen Stormy Mayday, Anything Goes, Money Made und Rock’n’Roll Train. Gerade letzteres hat auf den drei zurückliegenden Muggen für Euphorie gesorgt – aber hier ist das neue Album noch nicht erschienen. ?? Nein, sehen wir’s positiv: Die Hofer warten das Erscheinen der drölften Super-De-Luxe-Edition von Black Ice ab, um dann zuzuschlagen. Und illegale Downloads sind hier tabu.
Egal, die alten Stücke tun ihr übriges. Wir werden gefilmt, fotografiert, angetanzt, verkaufen T-Shirts, feiern und fühlen uns sauwohl potzblitz! Ihr wisst wie Party geht.
Da sieht man’s wieder (<= hier ist das Apostroph übrigens grammatisch korrekt): Es sind die kleinen feinen Muggen, die die Würze bringen. Danke Hof!